Vollholzprofile eignen sich hervorragend für die Fassadengestaltung. Gleichzeitig lässt sich mit einer Holzfassade ausgezeichnet dämmen. Es können dabei sogar Werte eines Niedrigenergiehauses erreicht werden. In diesem Beitrag erfahren Sie außerdem, wie der Aufbau einer Außenfassade mit Holz aussieht.
Holzfassade als gestalterisches Element
Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten:
Für eine Holzfassade bieten sich verschiedene Holzarten an: Nordische Fichte, Sibirische Lärche, Douglasie, Western Red Cedar, Nordisches Thermoholz und Hemlock.
Jede dieser Holzarten hat eine andere natürliche Farbigkeit und ist anders strukturiert, was zu einem anderen Erscheinungsbild führt. Berücksicht werden muss dabei, dass sich die Holzarten in Witterungsbeständigkeit, Schwund und Preis unterscheiden.
Damit das Holz nicht vergraut, ist es sinnvoll, das Holz mit Lasuren oder Lacken zu behandeln Farben, Holzpflege & Kleber. Dadurch kommt automatisch Farbe ins Spiel, was Ihrem Haus ein individuelles Aussehen verleiht. Sie können selber streichen oder endbehandelte Hölzer nehmen.
Weitere Variationsmöglichkeiten kommen durch verschiedene Profile zustande und dadurch, dass man das Holz sowohl waagerecht wie auch senkrecht verlegen kann.
Durch die Holzfassade werden außerdem Risse und schadhafter Putz abgedeckt. Sie ersparen sich also das neue Streichen des Hauses.
Eine Holzfassade ist gut für den Klimaschutz
Im Gegensatz zu anderen Fassadenverkleidungen ist eine Holzfassade auch aus ökologischer Sicht sinnvoll. Holz bindet CO2 dauerhaft und gehört durch das Nachwachsen zu den nachhaltigen Baustoffen. Außerdem eignet es sich hervorragend zur Wärmedämmung und der Schallschutz wird ebenfalls positiv beeinflusst.
Wärmedämmung mit einer Holzfassade
Fast jedes Haus, das vor 1980 gebaut wurde, sollte in Hinblick auf Wärmedämmung nachgebessert werden. Da über die Außenwände am meisten Wärme verloren geht, kann man bis zu 40 % durch eine geeignete Isolierung in Kombination mit einer Holzfassade einsparen Dämm-Material. Es ist sogar möglich, die Werte eines Niedrigenergiehauses zu erreichen. Sie sparen also eine Menge wertvoller Heizenergie ein. Außerdem unterstützt der Staat Wärmedämmmaßnahmen. Unter www.bmwi.de finden Sie Anlaufstellen, bei denen Sie eine Förderung beantragen können. Wichtig – die Förderung muss vor Beginn der Dämmmaßnahme beantragt und genehmigt worden sein, sonst gibt’s kein Geld.
Vollholzprofile eignen sich bei der Dämmung besonders gut für die Verkleidung, da sie einfach gesägt werden können. So stellen auch schwierige Winkel der Außenfassade kein Problem dar.
Aufbau einer Holzfassade ohne Dämmung
1. Reinigen
Reinigen Sie die Außenfassade zu Beginn gründlich. Risse und schadhafte Putzstellen sollten mit Putz- oder Mauermörtel für Außenfassaden ausgebessert werden. Wenn die Fassade stark sandet oder saugt, kann man mit entsprechender Grundierung Abhilfe schaffen. Auf jeden Fall muss die Außenwand tragfähig sein.
2. Imprägnieren und Streichen der Profilbretter
Wenn Sie endbehandeltes Profilholz verwenden, können Sie direkt mit Schritt 3 fortfahren. Sie ersparen sich das zeitintensive Streichen und sind witterungsunabhängig. Beim Streichen ist man auf trockenes Wetter angewiesen und es müssen bestimmte Mindesttemperaturen eingehalten werden.
Wenn Sie selber das Holz imprägnieren wollen, tragen Sie zuerst Bläueschutz auf und dann einen zweifachen Farbanstrich. Wählen Sie eine dauerelastische, dampfdiffusionsfähige Farbe, die UV-Strahlung absorbiert.
3. Sockel
Sie können die Holzverkleidung bis zum Boden anbringen. In diesem Fall fahren Sie direkt mit Schritt 3 fort.
Oft ist aber auch ein Sockel gewünscht. Die Höhe des Sockels sollte mindestens 30 cm über der Geländeoberkante liegen. Zeichnen Sie mit Wasserwaage eine entsprechende Linie auf der Hauswand ein. In diesem Fall wird die Lattenunterkonstruktion von Schritt 3 nur bis zur Sockeloberkante verlegt. Der Sockel selbst wird dann meist in dunkelgrau mit Fassadenfarbe gestrichen, damit Spritzwasser vom Regen kaum auffällt. Sie können für den unteren Abschluss auch ein Sockelprofil aus Aluminium anbringen. Diese Profile gibt es ebenso farbig behandelt.
4. Anbringen der Lattenunterkonstruktion
Im Abstand von maximal 60 cm werden die Unterkonstruktionslatten verlegt, die mindestens 4 cm dick sein sollten.
Wichtig ist dabei, dass Sie die Latten quer zu den Profilhölzern verlegen. Werden die Profile waagerecht angebracht, verlaufen die Unterkonstruktionslatten senkrecht. Verlegt man dagegen die Profile senkrecht, müssen die Unterkonstruktionslatten waagerecht angebracht werden. Die Latten werden mit Schlagdübeln im Mauerwerk verankert.
5. Holzprofile anbringen
Auf der Lattenkonstruktion werden die Holzprofile angebracht. Manche Profile wie zum Beispiel das Rautenprofil werden mit einem Mindestabstand von 8 mm aufgeschraubt. Sie können aber auch einen größeren Abstand wählen. Profilhölzer mit Nut und Feder werden mit Hilfe von Profilholzkrallen verdeckt angebracht.
6. Außenkanten des Hauses
Bei den Außenkanten des Hauses können Sie die Holzprofile auf Gährung sägen und dann die Seiten aufeinanderstoßen lassen. Wenn Sie sich diese Arbeit ersparen wollen, können Sie ein Aluminiumaußeneckprofil verwenden. Dieses wird auf die Ecke aufgeschraubt und die Holzprofile werden einfach mit einem Abstand von 10 mm zur Aluminiumkante verlegt. Die Aluminiumprofile gibt es auch farblich passend zum Anstrich der Holzfassade und sie bilden ein weiteres gestalterisches Element.
7. Außenkanten von Fenstern und Türen
Bei den Außenkanten von Fenstern und Türen kann wie bei 5. verfahren werden, wenn genug Platz vorhanden ist. Oft ist dies aber nicht der Fall. Dann können Sie in der Laibung ein Holzbrett aus witterungsbeständigem Holz z.B. Lärche anschrauben. Bei den Außenfensterbänken können Sie entweder auch Holz verwenden oder fertige Aluminiumfensterbänke mit Abtropfkante. Eine gute Alternative, da dort das Holz besonders stark der Witterung ausgesetzt ist.
Aufbau einer Holzfassade mit Wärmedämmung
1. Vorbereitung
Bereiten Sie die Außenfassade vor, wie im vorherigen Kapitel beschrieben.
2. Dämmstärke
Für die Dämmstärke gelten folgende Vorschriften nach EnEV: Neubau 20 cm, Passivhaus 30 cm, Altbau 12 – 16 cm. Entsprechend stark müssen Sie die Konstruktionslatten wählen. Diese werden in Abständen von maximal 60 cm an der Fassade mit Schlagdübeln angebracht. Das Dämmmaterial wird anschließend dazwischen gelegt.
Da es aber kaum möglich ist, 30 cm starke Latten an der Fassade zu befestigen, wählt man üblicherweise folgendes Verfahren. Man nimmt die doppelte Menge Konstruktionsholz in der halben Stärke und bringt die eine Hälfte in 60 cm Abständen an. Anschließend schraubt man darauf querverlaufend die andere Hälfte, so dass sich ein quadratisches Muster bildet. Dadurch hat man auch die Wärmebrücken auf ein Minimum reduziert.
3. Anbringen Dämmmaterial
Das Dämmmaterial wird jeweils in der halben Stärke zwischen die Konstruktionshölzer gelegt. Lassen Sie sich dazu am besten im Fachhandel beraten. Wählen Sie auf jeden Fall ein Dämmmaterial, das für außen geeignet ist. Die verschiedenen Dämmstoffe unterscheiden sich im Preis, Resistenz gegen Schimmel/Ungeziefer, Dämmwirkung und Schallschutz. Am häufigsten wird eine für außen geeignete Mineralwolle genommen.
4. Dampfsperrunterbahn
Abschließend wird eine winddichte, diffusionsoffene PermoEasy-Dachunterspannbahn aufgetackert.
Unterspannfolie
5. Anbringen der Profilhölzer
Danach verfahren Sie wie im Kapitel ‚Aufbau einer Holzfassade ohne Wärmedämmung‘. Wichtig ist, dass Sie wieder zunächst eine Unterkonstruktion mit mindestens 4 cm Stärke anbringen. So entsteht hinter der Unterspannbahn ein Holzraum von 4 cm. Dieser ist notwendig, damit die Fassade hinterlüftet wird und Regen ablaufen kann.
Holz Lumbeck wünscht Ihnen viel Freude an Ihrer Holzfassade. Sie haben damit eine gute Wahl für die Außengestaltung Ihres Hauses getroffen. Eine Dämmung mit Holzfassade ist zwar teurer, aber dafür besonders langlebig und bietet die meisten Gestaltungsmöglichkeiten.