Eine Türe richtig lackieren – In 10 Schritten

Türe streichen

Um eine Türe professionell zu lackieren, ist die gründliche Vorarbeit genauso wichtig wie das eigentliche Lackieren. Wir zeigen Ihnen in zehn Schritten, wie Sie eine Türe richtig abschleifen, grundieren und lackieren: 

Benötigtes Material

  • 2 Böcke (oder mit Folie abgedeckte Stühle oder Tische)
  • fester Karton oder saubere Teppichreste
  • Schleifpapier 100er-Körnung
  • Schleifpapier 220er-Körnung
  • Schleifvlies
  • eventuell: elastische Spachtelmasse, z.B. “zweikomponentige Polyesterspachtelmasse”) und Spachtel
  • Staubbindetuch, klebend und silikonfrei
  • Acryllack, Kunstharzlack oder Dickschichtlasur (je nach Belieben)
  • feine Schaumstoffrolle(n)
  • Flachpinsel

Wichtige Vorüberlegungen

Zunächst ist es wichtig zu prüfen, ob es sich bei der Türe um eine Holztüre, eine furnierte Türe oder eine Kunststofftüre handelt.
Kunststofftüren lassen sich prinzipiell nicht überstreichen. Bei furnierten Türen müssen Sie beim Punkt ‚Anrauen‘ darauf achten, dass Sie ausgesprochen vorsichtig vorgehen. Ein Furnier ist sehr dünn und entsprechend schnell durchgeschliffen. Sollten Sie Zweifel haben, welcher Fall bei Ihnen vorliegt, hilft Ihnen die Firma Holz Lumbeck gerne weiter.
Außerdem ist es wichtig, mit welchem Lack die Türe zuvor gestrichen worden ist. Ein Acryllack z.B. sollte nur wieder mit einem Acryllack überstrichen werden. Handelt es sich um eine ältere Türe aus dem Fachhandel wurde sie meistens mit einem lösemittelhaltigem Lack lackiert. Genauere Angaben kann Ihnen hier nur ein Farbenfachhandel geben. Lässt sich nicht mehr feststellen, womit die Türe ursprünglich gestrichen wurde, empfehlen wir, die alte Farbe vollständig zu entfernen. Danach kann mit jedem/r beliebigen Lack/Lasur neu gestrichen werden.

Prinzipiell sollten Sie auch den Allgemeinzustand der Türe  begutachten. Ist die Türe ca. 20 Jahre alt, sind die Gummidichtungen meist spröde und Sie sollten bedenken, dass heutige Türen über ein wesentlich hochwertigeres Innenleben verfügen. Dadurch ist eine viel bessere Schall- und Wärmedämmung gewährleistet. Falls Sie sich statt Streichen zu einer neuen Türe entschließen, finden Sie bei Holz Lumbeck eine reiche Auswahl holz-lumbeck.de/tueren/zimmertueren/ .

Vorbereitung

  • Sorgen Sie für eine staubfreie und warme Umgebung, in der Sie genügend Platz zum Arbeiten haben und gut lüften können. Hängen Sie die zu streichende Türe aus und legen Sie sie auf zwei Böcke oder auf zwei Stühle, die Sie mit einer Folie abgedeckt haben. Um die Rückseite der Türe vor Macken zu schützen, sollten Sie einen festen Karton oder saubere Teppichreste unter die Tür legen. Liegt die Türe stabil und rutschfest auf der Erhöhung, schrauben Sie Griffe und Schilder ab.

tür aufbocken

Anrauen

  • Eine Lackierung ist so gut wie ihre Grundierung. Damit die Grundierung der Türe gut und gleichmäßig einziehen kann, ist es wichtig überstehende, alte Farbreste abzuschmirgeln. Schleifen Sie deshalb größere Flächen leicht mit dem Schleifpapier mit 100er-Körnung ab, bei Kassettentüren können Profile und Ecken mit dem Schleifvlies angeraut werden. Durch das Schleifen soll die alte Farbe nur angeschliffen werden, damit die neue Farbe besser haftet. Speziell bei furnierten Türen muss dieser Vorgang sehr vorsichtig durchgeführt werden, da die dünnen Furniere schnell durchgeschliffen sind.
    Sollten sich allerdings beim Schleifen ganze Lackschuppen lösen, muss die Tür im Ganzen abgeschliffen werden. Dasselbe gilt, wenn sich nicht mehr feststellen lässt, mit welcher Farbe/Lasur die Türe ursprünglich gestrichen worden ist (s. Punkt ‚Wichtige Vorüberlegungen‘). Für geübte Heimwerker bietet sich in diesem Fall eine elektrische Schleifmaschine an. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Türe abzubeizen oder den Lack mit einem Heißluftfön abzulösen.
  • Sollten beim Schleifen kleinere Löcher oder abgeblätterte Stellen auffallen, können diese mit elastischer Spachtelmasse gefüllt werden. Nachdem die Spachtelmasse getrocknet ist, sollten Ränder der ausgebesserten Stelle erneut sauber geschliffen werden.
  • Fegen Sie die Tür leicht ab und reiben Sie sie anschließend mit einem silikonfreien, feuchten Staubbindetuch sauber.

 

Schleifpapier in zwei Stärken

Grundierung

  • Wurde die Türe vollständig von alten Farbresten befreit, können Sie sie mit unterschiedlichen Mitteln streichen. Wir empfehlen einen Acryllack, denn diese Lacke sind wasserbasiert und umweltfreundlich. Kunstharzlacke sind lösemittelhaltig und damit umweltschädigend, aber etwas schlagfester. Bei Verwendung einer Dickschichtlasur bleibt die natürliche Maserung der Tür erhalten. Bei Holz Lumbeck finden Sie eine breite Palette von Lacken und Lasuren holz-lumbeck.de/farben-holzpflege-kleber/ .
    Wurde die Oberfläche nur angeraut,  können Sie gleich unter dem Punkt ‚Lackierung‘ fortfahren.
  • Streichen Sie zunächst die Türseiten mit dem Flachpinsel, wischen Sie dabei Kanten mit einem sauberen Lappen ab, damit keine doppelten Kanten entstehen. Bearbeiten Sie dann größere Flächen mit einer Schaumstoffwalze und tragen Sie in Ecken und Profilen den Lack mit einem Flachpinsel auf. Generell gilt: Tragen Sie erst die Farbe senkrecht auf, verteilen Sie sie dann diagonal und verschlichten Sie sie anschließend senkrecht. Lackieren Sie lieber zweimal dünn, als einmal dick, so kann der Lack wesentlich besser verlaufen. Sie sollten zügig, aber auch gründlich arbeiten. Lack, der bereits 20 Minuten getrocknet ist, sollte nicht mehr bearbeitet werden, sondern bei Fehlern lieber nach abgeschlossenen Trocknen abgeschliffen werden.
  • Sobald die Grundierung komplett getrocknet ist, wird die Türe erneut geschliffen. Dieses Mal verwenden Sie für die Flächen das 280-iger Schleifpapier und für die Ecken und Profile noch einmal das Schleifvlies.
  • Fegen Sie die Türe wieder ab und befreien Sie sie mit dem Staubbindetuch von Staub und Dreck.

tuer-streichen

Lackierung

  • Wurde bei der Türe der ursprüngliche Lack nur angeraut, bildet der alte Lack die Grundierung. Wichtig ist in diesem Fall, dass ein entsprechender Lack verwendet wird, also ein Acryllack wieder auf einen Acryllack gestrichen wird usw.
  • Starten Sie wieder an den Türseiten, lackieren Sie diese mit dem Flachpinsel und wischen Sie die Kanten wie gehabt mit einem sauberen Lappen aus. Größere Flächen werden wieder mit der Schaumstoffrolle gestrichen, Details wie Profile und Ecken mit dem Flachpinsel lackiert. Lassen Sie die Tür nach Angaben des Lack- oder Lasurherstellers trocknen. Nach 10 Minuten sollten Sie kontrollieren, ob Nasen entstanden sind. Falls ja, sollten die entsprechenden Stellen vorsichtig mit einem Pinsel abgetupft werden.
  • Wenn die Tür trocken ist, kann sie gewendet und die Rückseite auf dieselbe Art und Weise abgeschliffen, grundiert und gestrichen werden.
  • Nachdem die Türe getrocknet ist, können Sie sie wieder einhängen und sich an einer sauber-gestrichenen, schönen Türe erfreuen. Viel Spaß mit Ihrer neuen, alten Türe!